Soziales Profil

Das Sozialpraktikum am Gymnasium Neubiberg

Das Sozialpraktikum am Gymnasium Neubiberg Seit dem Bestehen unserer Schule ist das Sozialpraktikum in der 10. Klasse ein fester Bestandteil in unserem Schulkonzept. Das Praktikum ist zugleich ein Beitrag unserer Schule zur Initiative der bayerischen Staatsregierung: Werte machen stark! (siehe auch www.werte.bayern.de).

Im Folgenden erfahren Sie mehr über das Sozialpraktikum, die Rahmenbedingungen, das dahinter stehende Konzept, die Vorbereitung und das Praktikum selbst. Für Anfragen in Bezug auf Konzept und Organisation steht Ihnen Herr B. Riepl gerne jederzeit zur Verfügung.

Konzept

Viel wird in der Gegenwart über die so genannten „social skills“ geredet. Die Wirtschaft fordert sie ein, klagt über Berufseinsteiger, denen es nicht gelinge, sich in Gruppen richtig einzuordnen, da sie sich selbst und ihre Wirkung auf andere nicht richtig einschätzen können. Doch es ist nicht nur die Wirtschaft, die klagt, die Jugendlichen selbst spüren diese Defizite und leiden oft darunter.

Doch wo findet sich innerhalb der Schule der Platz und die Zeit für soziales Lernen? Parallel dazu scheint das Verständnis für Menschen in anderen Lebenslagen (Alte, Behinderte, SGB II (Hartz IV)- Empfänger, Familien mit Kindern ...) immer weiter abzunehmen. Unsere Gesellschaft, so ist immer wieder zu lesen, driftet auseinander, es fehle die Fähigkeit, mit zu leiden, sich für Schwächere zu engagieren. Dies sind bedenkliche Phänomene, gegen die etwas unternommen werden sollte. Und so ist es kein Wunder, dass ein Manager, der seinen Platz hinter dem Schreibtisch verlässt, um eine Zeit lang etwa bei der Münchner Tafel mit zu arbeiten, als positives Beispiel in den Tageszeitungen erscheint.

Doch, was anderenorts eine Ausnahme ist, hat bei uns Tradition. Deshalb gibt es am Gymnasium Neubiberg für die 10. Klassen kein Betriebspraktikum, sondern seit vielen Jahren das so genannte Sozialpraktikum, an dem alle Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufe teilnehmen. Es dient dem sozialen Lernen und der Förderung der Fähigkeit, die Befindlichkeit anderer zu erkennen und ihre Gefühle zu verstehen.

Ziele
  • Wir möchten soziales Bewusstsein vermitteln und soziales Lernen fördern.
  • Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, mit Menschen aus anderen sozialen Schichten, in anderen Lebenslagen und in anderem Alter zu kommunizieren.
  • Darüber hinaus sollen unsere Schülerinnen und Schüler, die sich im Schulalltag vor allem mit intellektuellem Wissen beschäftigen, ihre eigene Wahrnehmung schärfen, um eigene Vorurteile und Klischees zu hinterfragen und ihnen konsequent zu begegnen.
  • Und nicht zuletzt wäre es ideal, wenn sie für das Schicksal und Leben anderer Menschen so sensibilisiert würden, dass sie verstehend Anteil nehmen können, ohne die für gelingendes Helfen notwendige Distanz zu verlieren.
Vorbereitung

Natürlich wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler nicht unvorbereitet ins Praktikum senden. Aus diesem Grund gibt es Vorbereitungskurse, die so gut wie möglich auf den Bereich abgestimmt sind, den sich die Schülerinnen und Schüler für das Praktikum selbst ausgesucht haben. So besuchen die Schülerinnen und Schüler, die den Kindergarten gewählt haben, am Vorbereitungstag beispielsweise die Kurse "Einführung in die Entwicklungspsychologie", "Was ist gerecht?" sowie "Ich und die Gruppe". Das sind einige Themen dieses Kurses, der den Schülerinnen und Schülern helfen soll, Kinder, Jugendliche und sich selbst besser zu verstehen.

Was kann ich tun? Was darf ich tun? - Kinderbetreuung
Alle Schülerinnen und Schüler, die in die Krippen, Kindergärten oder Grundschulen gehen, sollen schon vor dem Praktikumsantritt erfahren, welche (Extrem-)Situationen auf sie zukommen könnten und wie sie darin adäquat reagieren können. Dazu findet eine Schulung durch die Sozialpädagogen unserer Schule in Kleingruppen statt.

Was kann ich tun? Was darf ich tun? - Krankenhaus und Pflege
Alle Schülerinnen und Schüler, die im Bereich Pflege (in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Altenpflege) ihr Praktikum ableisten, werden durch externe Experten über den Arbeits- und Pflegealltag informiert.

Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz
  • Die jeweiligen Arbeitszeiten werden mit dem Praktikumsbetrieb individuell vereinbart, sollten sich aber im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen (nicht mehr als acht Std. täglich) bewegen.
  • Es besteht ein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz, weil das Praktikum als Bestandteil des Schulbesuchs zu werten ist.
  • Anderenfalls ist man über den für den Praktikumsbetrieb zuständigen Unfallversicherungsträger versichert.
  • Gegen Schäden, die von Schülerinnen und Schülern im Betrieb verursacht werden, schließen wir für den entsprechenden Zeitraum eine Haftpflichtversicherung ab.